3. November 2019

1. Abschiebehaft in London

Am 10. März 2018 wurden meine Frau und ich am Englischen Flughafen Luton festgenommen, befragt und für 3 Tage inhaftiert. Ursprünglich waren wir eingeladen worden, um an einer Konferenz der UKIP-Parteijugend teilzunehmen. Das Treffen musste abgesagt werden, da Linksextreme den Inhaber des Veranstaltungsorts bedrohten. Ich wollte meine Rede schlechterdings im Hyde Park am Speakers Corner halten. Doch daraus wurde nichts. Schon bei der Passkontrolle nahm man uns fest. Wir seien, so erklärte man uns, eine „Gefahr für das Zusammenleben“ und könnten „Spannungen in lokal communities“ bringen.  Ich erinnere mich noch gut an die kleine Zellen, im Abschiebezentrum Heathrow, in denen wir am ersten Tag festgehalten wurden. Getrennt voneinander, zwischen uns der Raum der Wachen, saßen wir, ohne Handys und privaten Gegenständen fest und konnten durch dicke Plastikfenster nur Blickkontakt halten. In der Nacht wurde ich geweckt und ohne das ich mich verabschieden durfte, in die berüchtigte Haftanstalt Colnbrook Prison, in der regelmäßig Häftlinge ums Leben kommen. Zwischen Dealern, Illegalen, und osteuropäischen Kriminellen, die auf ihre Abschiebungen warteten, wurde ich in einer Doppelzelle gesteckt in der sich ein kleiner Alarmknopf befand. Mir war sofort klar: die zwei feisten, unsportlichen Wächter, die in einem weit entfernten Warteraum saßen, würden niemals rechtzeitig hier sein. Doch das war mir in diesem Moment egal. Krank vor Sorge dachte ich nur an Brittany. In der Freizeit ging ich in die Anstaltsbibliothek und versuchte verzweifelt telefonisch eine Kontaktperson zu erreichen. Meine gesamtes „Knastguthaben“ für Anrufe, ging in der Warteschleife drauf, in der ich rasch feststellen musste, dass ich hier nur eine Nummer war. 12807868 war meine „Detainee ID“. Dass weiß ich noch weil ich die Karte als Souvenir in meiner Socke rausgeschmuggelt hatte. Nach zwei quälenden Tagen durfte ich Brittany im Besuchsraum des Gefängnis treffen. Danach ging es, immer noch in Polizeibegleitung, mit Handschellen gefesselt, zurück zum Flughafen und in die Heimat. Diese und viele andere Episoden hatten uns beide untrennbar zusammengeschweißt. Meine Rede wurde, während ich in Haft war von Tommy Robinson am Speakers Corner gehalten. Dafür werde ich ihm ewig dankbar sein!

 

 

https://www.youtube.com/watch?v=IJODfNkMQjE